Auf Tells Spuren zum 30. Geburtstag
Jubiläum: Der Kiwanis Club Uri feierte zu Wasser und zu Land
Apéro auf dem Urnersee, Diner auf festem Boden in Seedorf, der Kiwanis Club Uri feierte sein 30-Jahr-Jubiläum – mit Tell und ohne Apfelschuss.
Was ein Serviceclub leistet, ist sozial begründet und freundschaftlich verbunden. Am 17. Juni feierte der Kiwanis Club (KC) Uri sein 30-Jahr-Jubiläum mit den anderen Serviceclubs aus Uri, befreundeten Gästen aus Zürich und der Zentralschweiz sowie dem designierten Vizepräsidenten des Urner Landrates, Pascal Blöchlinger aus Altdorf. Über 80 Personen hatten der Einladung Folge geleistet. Die Feierlichkeiten standen im Geist von Wilhelm Tell. Zum Programm gehörte eine Nauenfahrt mit Apéro auf dem Urnersee zwischen Rütli und Tellsplatte. Schauspieler Werner Biermeier, Mitglied des KC Uri, zitierte aus Friedrich Schillers «Wilhelm Tell». Die Sonne schien und der Wind blies, sodass der Nauen nicht zur Nähe des Tellssprungs fand, aber rechtzeitig die Festschar zum Diner ans Ufer bringen konnte, serviert in der Company Lodge in Seedorf, musikalisch begleitet von der jungen Urner Band «Wondersen».
Nicht Bayern München
1988. Es war die Zeit, als noch Erich Honecker in der DDR regierte, als nicht Bayern München Deutscher Fussballmeister wurde, sondern Werder Bremen. Am Tag nach der Feier des KC Uri spielte die Schweiz an der Fussball-WM in Russland, nicht in der Sowjetunion, gegen Brasilien. «Wie schnell doch die Zeit vergeht, so veränderlich in den vergangenen 30 Jahren. Das grosses Ereignis 1988 in Uri war die Gründung des KC Uri. Ein Meisterschuss», sagte Urs Gisler, der Präsident des KC Uri. Den Apfel zeigte er als Symbol für so viele Geschichten im Leben für Liebe und Freundschaft, Erfolg und Weisheit.
Für die Werte des Lebens
Ob Tell gelebt habe, sei nicht die Frage. Die Frage sei doch für die Schweizer Geschichte wie für den KC Uri, was dahinter stecke. So fasste Urs Gisler die Geschichte des KC Uri mit Schlüsselszenen zum Mythos Tell zusammen, dem Rütlischwur als Bild für Freundschaft und Zusammengehörigkeit, dem Apfelschuss als Bild für Erfolg und Bedeutsamkeit, dem Tellssprung als Bild für Mut und Leistungsbereitschaft. «Wir sind Freunde geworden, haben in den vergangenen 30 Jahren vieles zusammen gemacht, erreicht und gemeinsam erlebt, im Dienst und zu Gunsten der Öffentlichkeit, im Umgang mit Menschen in ihrer Behinderung oder Einschränkung, im Umgang mit Kindern, im Umgang mit uns selbst», erklärte Urs Gisler. «Immer wieder ist es uns gelungen, Ziele zu erreichen, sei es mit Begegnungen, vor allem aber mit Sozialaktionen vor Ort.» Er erinnerte an Begleitungen von erkrankten Menschen, an die Mitarbeit bei Kinderspielplätzen in Silenen, Attinghausen, Gurtnellen oder auf dem Biel-Kinzig, an die Handarbeit beim Rastplatz am Butzlisee im Maderanertal oder beim Pickeln und Schaufeln am Weg zum Teufelsfriedhof auf dem Klausenpass, an die Herausgabe eines Kinderliederbüchleins, an die Konzerteinladung für Urner Schulkinder und an den Zirkusbesuch mit behinderten Kindern und Jugendlichen der Pfadi Trotz Allem (PTA). Urs Gisler: «Denn ein Grundsatz der Kiwanis-Bewegung sagt: Wir geben den humanen und geistigen Werten den Vorrang vor den materiellen. So hat unser Pfeil eben viele hilfreiche Bedeutungen. Und Kiwanis ist ein sehr guter Wegweiser in unserer Gesellschaft.» (ehg)